Tokio (JAPANMARKT/fek) – Canon will seine vier Kamera-Fabriken in Japan bis 2018 komplett automatisieren. Dadurch will der weltgrößte Kamera-Hersteller die Kosten drücken. Die technischen Hürden sind noch hoch.
Innovationsschub nötig
Laut einem Bericht der Finanzzeitung Nikkei investiert Canon rund 13 Milliarden Yen (96 Millionen Euro) in den Bau eines neuen Laboratoriums auf dem Gelände einer Linsen-Fabrik in der Präfektur Oita. Dort sollen 50 Ingenieure ab Ende 2016 Methoden entwickeln, um auch die letzten Produktionsschritte Maschinen zu überlassen.
Bisher ist die volle Automatisierung der Herstellung von Präzisionsausrüstung nicht möglich. So produziert Canon seit zwei Jahren zwar die zentralen Linsenbausteinen vollautomatisch, aber für einige Aufgaben wie den Einbau von kleinen elektrischen Komponenten und die Verarbeitung der Gehäuse übernehmen erfahrene Arbeiter.
Personalkosten senken
Mit dem Vorstoss zur Automatisierung verfolgt Canon die Ziele, mehr in Japan sowie zu geringeren Kosten zu produzieren. Der Anteil der Japan-Produktion von Kameras soll von 60 auf 70 Prozent steigen, weil man den schwachen Yen dadurch besser ausnutzen will. Zugleich würde die Automatisierung die Kosten um 10 bis 20 Prozent verringern.
Die eigentlichen Kosten für den Kamerabau würden sogar um die Hälfte schrumpfen. Canon steht sowohl in Japan wie auch in seinen Fabriken in China und Taiwan vor dem Problem von Arbeitskräftemangel. Zudem ist die Ausbildung von solchem Personal relativ teuer. Ein vermehrter Einsatz von Robotern soll jedoch nicht zur Entlassung von heutigem Personal führen.
Foto: Canon