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Japan bohrt als erstes Land den Erdmantel an

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Japan bohrt als erstes Land den Erdmantel anTokio (JAPANMARKT/fr) – Die Japan Agency for Marine Earth Science and Technology, kurz JAMSTEC, will in einer Weltpremiere den Erdmantel anbohren. Im September beginnt die Suche nach einem geeigneten Ort für die Bohrung.

Erkundung vor Hawaii

Zunächst wird eine internationale Wissenschaftlergruppe den Meeresboden nahe Hawaii genau untersuchen. Die beteiligten Forscher stammen aus Japan, den USA und Europa. Ab der ersten Hälfte der 2020er Jahre, spätestens bis 2030, soll dann mit Hilfe des japanischen Bohrschiffes Chikyu der Erdmantel angebohrt werden. Das Schiff wurde schon für verschiedene Missionen zur Untersuchungen des Meeresgrundes eingesetzt.

Die Aufgabe ist technisch schwierig, weil der Erdmantel erst sechs bis zehn Kilometer unter dem Meeresboden beginnt. Über die Zusammensetzung des Erdinneren gibt es nur wissenschaftlich begründete Annahmen. Basis dafür ist Mantelmaterial, das durch unterseeische Vulkanausbrüche an die Oberfläche getreten ist.

Zehn Kilometer Bohrgestänge

Insgesamt werden drei Stellen im Pazifischen Ozean für die Bohrung erwogen: Neben Hawaii liegt eine zweite Stelle vor der Küste von Costa Rica und eine dritte vor Mexiko. Gesucht wird eine Bohrstelle, über der die Meerestiefe höchsten vier Kilometer beträgt. Das Bohrgestänge müsste dann wohl mindestens zehn Kilometer lang sein, um den Erdmantel zu erreichen.

Das wissenschaftliche Vorhaben verfolgt laut einem CNN-Bericht vier Ziele: Erstmals den Erdmantel anzubohren, die Grenzschicht zwischen Meeresboden und Mantel zu erkunden, Erkenntnisse über die Entstehung dieser Schichten zu sammeln und nach Mikroben zu suchen, die dort eventuell leben.

Foto: Japanisches Bohrschiff Chikyu (Wikipedia BY-SA 3.0)

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