Tokio (JAPANMARKT/fr) – Der Elektronikteile-Hersteller Murata vertraut weiter auf eine hohe Nachfrage aus China. Ungeachtet der Sättigung bei Smartphones wird für 12 Milliarden Yen (89 Millionen Euro) eine neue Fabrik in Japan gebaut.
Wachstumsfeld Frequenzfilter
Selbst wenn die Wachstumsraten in China sinken, wird die Nachfrage nach Komponenten für Smartphones weiter steigen, meinte Murata-Präsident Tsuneo Murata in einem Interview mit dem Wall Street Journal. Als einen Grund dafür nannte Murata die Einführung eines neuen Hochgeschwindigkeitssystems für den Mobilfunk, LTE. Dafür brauchen die Smartphones mehr Radiofrequenzfilter, mit denen die Geräte ihre Sende- und Empfangsfrequenz auswählen.
In der neuen Fabrik, die 2016 in Betrieb gehen soll, will Muarata eine andere Sorte dieser Filter bauen. Die BAW-Filter werden derzeit von den US-Rivalen Avago Technologies und Qorvo hergestellt. Murata ist bisher Marktführer für SAW-Filter und will nun wegen der besseren Wachstumschance auch BAW-Filter herstellen.
70 Prozent Japan-Produktion
Murata ist Weltmarktführer für verschiedene Smartphone-Komponenten, darunter winzige Kondensatoren (JAPANMARKT Online berichtete) und solche Radiofrequenzfilter, und damit einer der wichtigsten Zulieferer von Apple in Japan. Moderne Smartphones brauchen Hunderte solcher Kondensatoren und mehr als ein Dutzend Frequenzfilter, damit sie auf verschiedene Frequenzbänder operieren können.
Im abgelaufenen Jahr (bis 31.3.15) wuchs der Umsatz von Murata um 23 Prozent auf 1,04 Billionen Yen (7,6 Milliarden Euro). Das Wachstum bei SAW-Filtern beträgt derzeit rund 30 Prozent. 70 Prozent der Produktion ist in Japan, auch um das technologische Knowhow zu schützen. Die neue Fabrik sollen binnen fünf Jahren 300 Menschen Arbeit geben.
Foto: Smartphone-Kondensatoren (Murata)
